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Katana/ 刀


Buki Serie

In unserer Buki Serie wollen wir euch einige der Waffen vorstellen, die im Bujinkan trainiert werden.

Das Taijutsu des Bujinkan ist derart entworfen, um die verschiedensten Werkzeuge/ Waffen als Verstärker unserer Techniken nutzen zu können. Dabei dienen die einzelnen Kata im Waffenkampf dem Kennenlernen der jeweiligen Waffen. Durch die klare Festlegung der Abläufe erkennen wir als Schüler die Stärken und Schwächen der Waffe und werden sicher in ihrer Handhabung.
Später trainieren wir die freie Nutzung jeder Waffe und integrieren sie in unsere Techniken.
Eine Vorstellung davon was das praktisch bedeutet und welche Waffen im Bujinkan Umidanuki Dôjô trainiert werden, soll diese Serie geben. 

Das  Katana

Entgegen der weitläufigen Meinung war das Katana keineswegs die "erste" Waffe der Samurai.

Ohne Frage trainierten die Samurai und andere Krieger ihrer Zeit den Kampf mit dem Katana, auf dem Schlachtfeld hingegen war das Katana nicht die Waffe der Wahl. Der Yari (Speer) oder das Tachi (ein einhändig geführtes Schwert mit deutlich gebogener Klinge und längerer Ausführung als ein typisches Katana) waren dort verbreiteter. Das Katana kam auf dem Schlachtfeld dann zum Einsatz, wenn Yari (ggf. auch Bô), Tachi oder auch Yumi (Bogen) nicht mehr zur Verfügung standen. Es war sozusagen die letzte Reserve. 

 

Dennoch ist auch das Katana, wie oben bereits benannt, eine zentrale Waffe der Samurai.

Nicht umsonst ist das Kenjutsu (Schwertkunst) Teil der Bugei Jûhappan, den 18 Kriegerfähigkeiten des japanischen Kriegers (Bushi).

  1. Kenjutsu (Schwertkunst)
  2. Battojutsu (Kunst das Schwert zu ziehen)
  3. Sojutsu (Kunst des Speers)
  4. Naginatajutsu (Kunst der Hellebarde)
  5. Kyujutsu (Kunst des Bogens)
  6. Kyuba (Kunst des berittenen Bogenkampfs)
  7. Suijutsu/ To-Suijutsu (Kunst des Schwimmens)
  8. Bôjutsu (Kunst des Langstocks)
  9. Nagamono (Kunst der Langwaffen) 
  10. Torimono Jutsu (Kunst der Verhaftungswaffen)
  11. Kakushi Buki Jutsu (Kunst versteckter Waffen)
  12. Taijutsu/ Jûjutsu (Kunst des waffenlosen Kampfes)
  13. Shurikenjutsu (Kunst der Wurfwaffen)
  14. Hojutsu (Kunst der Schusswaffen)
  15. Jôhô Kaishû (Kunst der Informationssammlung)
  16. Chikujô (Kunst der Befestigung)
  17. Angô (Kunst der Signalgebung)
  18. Jinei/ Heihô (Kunst der Strategie/ Taktik)

Einige dieser Künste haben wir euch bereits an anderer Stelle vorgestellt. Und auch im regulären Training beschäftigen wir uns mit diesen 18 Fähigkeitssets.  

Kukishinden Ryû Biken Jutsu

Das Katana ist als Waffe in allen 9 Ryûha des Bujinkan vertreten. Zu allgegenwärtig und wichtig war die Rolle dieser Waffe im alten Japan, als dass eine Waffe, wie das Katana, nicht Teil des Curriculums einer Kôryû sein könnte.

Doch auch im Falle des Katana ist es wieder die Kukishinden Ryû, die maßgeblich den Schwertkampf im Bujinkan bestimmt. Dort wo andere Ryûha die Verteidigung gegen einen Angreifer mit Katana herausstellen, wird in der Kukishiden Ryû dem Biken Jutsu (der Kunst des geheimen Schwerts) eine eigene Denshô (Sammlung an Techniken) eingeräumt.

Dies bedeutet nicht, dass das Katana in anderen Schulen weniger Relevanz hatte, sondern stellt schlicht die Rolle der Kukishinden Ryû als zentrale Waffen-Ryûha im Bujinkan heraus.

 

Das Biken Jutsu der Kukishinden Ryû besteht aus mehr als 10 Kata, von denen wir euch 3 ausgewählte Techniken im Videoeintrag präsentiert haben. Es handelt sich um

  • Tsuki Kake
  • Kinshi
  • Kiri Sage

Habt ihr die Techniken erkannt?

 

Natürlich besteht das Kenjutsu im Allgemeinen nicht nur aus komplexen Partnerübungen (Kata), sondern einer ganzen Palette an Grundlagen (Kihon), deren Perfektion Ziel eines jeden Budôka ist.

Kihon im Sinne des Kenjutsu bedeutet das Training von Kamae (Positionen/ Stellungen), Nukigatana (Schwertziehen), Nukiuchi (Schwertziehen um direkt einen Schnitt auszuführen), Notô (Wegstecken des Katana), Kiri (Schneiden), Tsuki (Stechen), aber auch das Training der Etikette.

 

So ist beispielsweise auch das Tameshigiri (Schnittübungen an beispielsweise Reisstrohmatten) ein wichtiger Teil des Trainings mit Katana. Auch wenn ein Katana mit seiner langen, scharfen Klinge bedrohlich wirken kann, so ist es falsch gehandhabt eben auch nur ein Werkzeug, das seine Aufgabe nicht erfüllt. Einen sauberen Schnitt auszuführen ist nämlich alles andere als trivial. Auch wenn dabei natürlich keine Magie im Spiel ist, handelt es sich um eine Fähigkeit, die geübt werden muss. So erkennt der Schüler insbesondere beim Tameshigiri wie wichtig die richtige Distanz ist. Schließlich soll das Ziel tatsächlich geschnitten werden. Ebenso ist dieses Training eine wichtige Lektion wenn es um die korrekte Führung des Katana geht. Wird die Waffe im Schwung zu schräg geführt, kann sich die Klinge verkanten bzw. der Schnitt nicht vollständig erfolgen. Letztlich ist auch das Schneiden mit einem Schwert alles andere als schnell erlernt und erst recht nicht schnell verinnerlicht. Wir müssen alle viele Schnitte ausführen, bevor wir das Schwert ausreichend sicher führen können.

 

All das macht auch das Ken-Jutsu, wie der Name schon sagt, zu einer Kunst.

Buki Serie

Sinnbild für die Kriegerehre der Samurai, wertvolles Erbe, das über Generationen weitergegeben wurde, oder auch das Symbol traditioneller, japanischer Waffen - all das ist das Katana. Über diese popkulturell etablierten Vorstellungen hinaus haben wir euch einen Einblick in die Nutzung und Bedeutung des Katana gegeben. Wir hoffen ihr hattet Spaß beim Lesen/ Ansehen und vielleicht sogar ein paar Trainingsideen aus diesem Eintrag erhalten.

  

Bereits nächste Woche am 16.04.2022 führen wir unsere Buki Serie fort. In einem Videoeintrag wollen wir euch dann eine besondere Waffe vorstellen. Es handelt sich um die einzige Wurfwaffe unserer Buki Serie. Obgleich auch andere Waffen geworfen wurden bzw. werden können sind es die Shuriken mit denen wir uns im nächsten Eintrag beschäftigen.

 

Inzwischen haben wir die Hälfte unserer Buki Serie bereits veröffentlicht. Gefällt euch die Serie? Wie findet ihr die Auswahl der bisher vorgestellten Waffen? 

Schreibt uns gerne euer Feedback direkt hier unter diesem Eintrag als Kommentar. 

 

Solltet ihr die gezeigten Waffen jedoch nicht nur theoretisch interessant finden, sondern auch praktisch in Aktion erleben wollen, habt ihr dazu im Training jeden Montag/ Donnerstag, jeden Freitag, oder zu einem der anstehenden Seminare die Möglichkeit. 

 

Wir freuen uns auf euch,

 

Ganbatte Ne

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