· 

Rokushaku Bô / 六尺棒


Eine neue Serie - Die Buki Serie

In der Kamae Serie haben wir euch bereits die grundlegenden Stellungen/ Positionen im Bujinkan vorgestellt.

Mit Erläuterungen und Beispielbildern haben wir euch erklärt was die jeweilige Kamae ausmacht und Ideen für euer Training gegeben.

Die Kihon Serie führte diese Idee fort und umfasst alle 8 Basisformen, die Kihon Happô, des Bujinkan.

Neben einer Beschreibung und Tipps zum Solotraining haben wir hier zusätzlich Videobeiträge zu jeder der 8 Formen geschaffen.

 In unserer Buki Serie wollen wir euch nun einige der Waffen vorstellen, die im Bujinkan trainiert werden.

Das Taijutsu des Bujinkan ist derart entworfen, um die verschiedensten Werkzeuge/ Waffen als Verstärker unserer Techniken nutzen zu können. Dabei dienen die einzelnen Kata im Waffenkampf dem Kennenlernen der jeweiligen Waffen. Durch die klare Festlegung der Abläufe erkennen wir als Schüler die Stärken und Schwächen der Waffe und werden sicher in ihrer Handhabung.
Später trainieren wir die freie Nutzung jeder Waffe und integrieren sie in unsere Techniken.
Eine Vorstellung davon was das praktisch bedeutet und welche Waffen im Bujinkan Umidanuki Dôjô trainiert werden, soll diese Serie geben. 

Der Rokushaku Bô

Die erste Langwaffe, mit der man im Bujinkan in Kontakt kommt, ist im Regelfall der Bô. 

Der Bô ist ein massiver Holzstab, ohne eine Klinge, ohne zusätzliche Erweiterungen. Eine schlichte Waffe, deren Handhabung jedoch aufgrund ihrer Länge nicht trivial ist. Die Länge des Bô führte auch zu seinem vollen Namen, Rokushaku Bô (sechs Ellen langer Stock).
Der Bô ist also gleich lang bis etwas länger als sein Träger.
Neben dem Rokushaku Bô gibt es noch zahlreiche weitere Langwaffen. Diese sind aber aufgrund einer Klinge (Naginata), einer Spitze (Yari), oder auch anderer Besonderheiten (Nagamaki, Nyôbô, etc.) komplexer in ihrer Handhabung. Der Bô ist die einfachste Art der Langwaffe und damit ideal geeignet, um sich mit dem Umgang mit einem solch langen Werkzeug vertraut zu machen.

Kukishinden Ryû Bô Jutsu

Als zentrale Waffenschule im Bujinkan, verwundert es nicht, dass ein Großteil des Bô Jutsu (die Kunst des Bô/ Langstocks) auf den Lehren der Kukishinden Ryû basiert.

In dieser Ryûha, einer der neun Schulen des Bujinkan, trainieren wir von den grundlegenden Kamae mit Bô, über Schlag und Stich-Techniken, bis hin zu komplexeren Kata, den Umgang und die effiziente Nutzung des Bô.

In unserem Videoeintrag sind beispielsweise 6 Techniken der Keiko Sabaki Kata aus der Kukishinden Ryû zu sehen. Auf ein Bild zusammengeschnitten zeigen wir euch die Techniken 

  • Gohô
  • Ura Gohô
  • Sashi Ai
  • Funabari
  • Tsuru No Issoku
  • Ri No Issoku

Diese Kata werden als Partnerübung mit einem Uke trainiert, der ein Schwert oder Bokken (Holzschwert) führt. Doch auch das Solotraining dieser Kata ist äußerst wichtig. Hierdurch können wir uns in der Ausführung besser auf die Präzision unserer Bewegungen fokussieren. Und gerade das Bô Jutsu eignet sich hervorragend, um die Präzision unserer Bewegungen zu verbessern.

 

Um einem Angriff zu entgehen nutzen wir Tai Sabaki. Beim Ausweichen ist sowohl die Bewegung in die richtige Distanz wichtig, um dem Angriff sicher zu entkommen, ebenso wie der richtige Winkel in dem wir unsere Ausweichbewegung ausführen wichtig ist. Dieser Winkel beeinflusst, ob wir nach unserem Tai Sabaki noch in der Lage sind einen Gegenangriff zu starten, oder ob wir uns nicht nur außerhalb der Reichweite von Uke, sondern auch außerhalb unserer Eigenen befinden.

Das Training der korrekten Distanzen und Winkel lässt sich mit dem Bô hervorragend unterstützen. Durch seine schiere Länge müssen unsere Bewegungen ebenfalls größer werden. Je weiter nun unser Tai Sabaki ist, desto leichter kann man erkennen, ob wir in einem falschen Winkel ausgewichen sind. 

 

Im Zusammenspiel mit Uke wiederum kommt der nun deutlich größeren Distanz, in der wir trainieren, eine besondere Bedeutung zu. Als Schüler lernen wir auch große Ausweichbewegungen zu vollziehen, um so auch außer Reichweite der Waffe von Uke zu sein. Auch die Unterschiede zwischen beispielsweise Bokken und Bô werden deutlich. Jede Waffe hat ihre eigenen Distanzen in denen sie effektiv eingesetzt werden kann. Zu nah und die Waffe kann das eigene Taijutsu nicht mehr ausreichend verstärken, zu weit und Uke ist schlicht außerhalb unserer Angriffsreichweite.

Es gilt also zu erlernen, welche Distanzen wann gefährlich und wann sicher sind. In der Keiko Sabaki Kata wollen wir außerhalb der Reichweite von Uke und dessen Bokken stehen, selbst jedoch nah genug, um unseren Bô effektiv einsetzen zu können.

Buki Serie

Hat der Bô euer Interesse geweckt?  Wie oben schon geschrieben ist der Bô nur die erste von vielen Langwaffen im Bujinkan. In unserer Buki Serie soll es jedoch vorerst mit einer kürzeren Waffe weitergehen.

Am 05.03.2022 führen wir die Serie mit dem nächsten Videoeintrag fort. Dann stellen wir euch den Hanbô vor.

Trainiert doch bis dahin gerne einige der Bô Kata. Vielleicht habt ihr auch noch weitere Ideen für das Bô Jutsu Training. Dann schreibt uns doch einen Kommentar.

 

Damit endet der erste Eintrag der Buki Serie.

 

Wir sehen uns im Training jeden Montag/ Donnerstag, jeden Freitag, oder zu einem der anstehenden Seminare. Das nächste findet bereits im März (12.03.2022) statt. Schaut hier.

 

Wir freuen uns auf euch,

 

Ganbatte Ne

Kommentar schreiben

Kommentare: 0